Uckermärkische Literaturgesellschaft e.V.
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Ehm Welk

Der Journalist und Schriftsteller Ehm (eigentlich: Emil) Welk wurde am  29. August 1884 im uckermärkischen Biesenbrow, heute ein Ortsteil von Angermünde, geboren. Er starb am 19. Dezember 1966 in Bad Doberan.

 

Als Sohn eines Bauern in Biesenbrow geboren, verließ er nach dem Besuch der Dorfschule mit 16 Jahren das Elternhaus. Von 1900 bis 1905 lebte er in Stettin, wo er eine kaufmännische Ausbildung in einer Weingroßhandlung absolvierte. Die kaufmännische Arbeit machte Welk wenig Freude und er wandte sich dem Journalismus zu.

 

1904 wurde Welk zunächst Volontär bei der Stettiner Abendpost, später Mitarbeiter bei den liberalen Stettiner Neuesten Nachrichten. Später arbeitete er journalistisch für verschiedene Zeitungen in Norddeutschland, u. a. 1909 für drei Monate als Chefredakteur der Stolper Neusten Nachrichten. Ab 1910 lebte er in Braunschweig, wo er von 1910 bis 1919 Chefredakteur des Braunschweiger Allgemeinen Anzeigers war. Anschließend arbeitete er für die Braunschweiger Morgenzeitung.

Während dieser Zeit erlebte er die Novemberrevolution in Braunschweig unmittelbar mit. Seine Erlebnisse bildeten später die Grundlage für den Roman Im Morgennebel, der in wenig verschlüsselter Form reale Ereignisse und Personen im Braunschweig jener Zeit schildert. Der Roman, an dem Welk lange arbeitete, lag schließlich 1940 als Manuskript vor, wurde aber erst 1953 in der DDR veröffentlicht.

 

1922 reiste Ehm Welk in die USA und nach Lateinamerika. Ein Jahr später kehrte er nach Deutschland zurück und arbeitete als Schriftsteller und Journalist vor allem in Berlin und Umgebung. Zwei revolutionäre Dramen, Gewitter über Gottland (1926) und Kreuzabnahme (1927), lösten Skandale aus und mussten – trotz ihres Erfolgs beim Publikum – vom Spielplan genommen werden.

 

Ein Jahr nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten veröffentlichte Ehm Welk am 29. April 1934 unter dem Pseudonym Thomas Trimm in der Grünen Post einen Offenen Brief, in dem er sich über die zynische These Joseph Goebbels, die schreibende Zunft in Deutschland solle doch einfach etwas mutiger sein, anstatt über die NS-Zensur zu jammern, mit der Bemerkung „Herr Reichsminister, bei aller Aufforderung von ihnen, ich weiß nicht so recht“ lustig machte. Der Schriftsteller wurde daraufhin verhaftet und kurzzeitig im KZ Oranienburg interniert. Nach seiner Freilassung (die vor allem auf massive Proteste von Journalistenkollegen aus dem Ausland zurückgeführt werden kann) wurde er mit bedingtem Berufsverbot belegt.

 

1935 siedelte er mit seiner ebenfalls schriftstellerisch tätigen Frau Agathe Lindner-Welk (bekannt durch den Roman Juliane Wied) nach Lübbenau/Spreewald über und begann erneut mit seiner schriftstellerischen Arbeit, verfasste allerdings nur noch (mindestens scheinbar) „unpolitische Bücher".  Seit 1935 entstanden die Erfolgsromane Die Heiden von Kummerow (1937), Die Lebensuhr des Gottlieb Grambauer (1938) und Die Gerechten von Kummerow (1943), die mit viel Humor das Leben in norddeutschen Dörfern schildern. Man nimmt heute an, dass in der Person des Martin Grambauer autobiografische Züge des Autors verarbeitet sind. In der Figur des Gottlieb Grambauer setzte er seinem Vater Gottfried Welk ein literarisches Denkmal.

 

1940 zog Ehm Welk nach Neuenkirchen bei Stettin, wo er die Protektion des Landeskulturverwalters für Pommern, Kuno Popp, genoss. 1945 musste Welk infolge der Vertreibung Neuenkirchen verlassen und ging im Juli 1945 zunächst nach Ueckermünde. Ab Februar 1946 lebte er in Schwerin. Er verließ für ein paar Jahre seine literarische Laufbahn und gründete in Mecklenburg sechs Volkshochschulen. 1946 wurde er Direktor der Volkshochschule in Schwerin. Zur Erinnerung an den Neugründer wurde der Volkshochschule Schwerin 1986 der Name „Ehm Welk“ verliehen.

 

1950 zog er nach Bad Doberan und wandte sich wieder dem Schreiben zu. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen der DDR (u.a. 1954 den Nationalpreis der DDR), wurde Ehrenbürger der Städte Bad Doberan und Angermünde. 1956 wurde er Ehrendoktor und 1964 Professor an der philosophischen Fakultät der Universität Greifswald. Ehm Welk starb 1966 in Bad Doberan.

 

Ein 1992 unter der Schirmherrschaft des damiligen Landrates des Kreises Angermünde, Rüdiger Volkwin Schenk im Ehm Welk-Literaturmuseum (heute: Museum Angermünde) veranstaltetes Symposium zum Thema "Heimatliteratur", bildete den Ausgangspunkt zur Gründung der Uckermärkischen Literaturgesellschaft e.V. und zur Stiftung des Ehm Welk-Literaturpreises.
Ausgehend vom Wirken des Heimatschriftstellers Ehm Welk diskutierten Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, Lehrer und Leser über Heimat und Heimatliteratur. Angeregt durch dieses Symposium stiftete Landrat Schenk den Ehm Welk-Literaturpreis, der fortan im Abstand von zwei Jahren ausgeschrieben wird.

 

Im ersten Jahr beteiligten sich fünfzehn Autorinnen und Autoren an der Ausschreibung. Ihre Zahl wuchs ständig an und erreichte mit siebzig Einsendungen aus allen Teilen des Landes Brandenburg ihren Höchststand. Im Einvernehmen mit dem Stifter des Preises stellt die Uckermärkische Literaturgesellschaft die Jury für die Auswahl des  Preisträgers und ist so von Beginn an eng mit dem Literaturpreis und seiner Vergabe verbunden.

 

QUELLE: Chronik der Uckermärkischen Literaturgesellschaft e.V. / Wikipedia

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